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Zusammenarbeit: Berater mit praktischen Erkenntnissen

Der Praxisleitfaden "Zusammenarbeiten" gibt in einer aktualisierten Version Hinweise für die erfolgreiche Durchführung einer Initiative für kollektive Auswirkungen. Im Stanford Social Innovations Review haben John Kania und Mark Krämer, Managing Directors von FSG, einem Non-Profit-Unternehmen, Ende 2011 ein Papier über kollektive Auswirkungen veröffentlicht. Die beiden Autorinnen beschreiben und analysieren ihre Erfahrungen mit einer sektorübergreifenden Kooperation verschiedener Akteurinnen und Akteurinnen, die sich für gemeinsame Ziele bei der Bewältigung gesellschaftlicher Probleme einsetzen, am Beispiel der Initiative Lernbildung anstreben.

Struktur- und Langzeitveränderungen können nur durch die kollektive Wirkung unterschiedlicher Akteure erreicht werden. Kantia und Krämer identifizierten in ihrem Essay fünf Erfolgsfaktoren für die kollektiven Auswirkungen: die gemeinsamen Ziele, ein starkes Büro, ein gemeinsam genutztes Überwachungssystem, sich gegenseitig stärkende Maßnahmen und die ständige Dialogbereitschaft zwischen den involvierten Kooperationspartnern.

Inzwischen hat die Vorstellung von einer Zusammenarbeit viele weltweite Aktivitäten auslöst. In Deutschland verdienen große Stifter wie die bertelsmannische Privatstiftung und die Mercator Privatstiftung das besondere Lob, den Weg des Gemeinschaftshandelns bekannt gemacht zu haben. Im Jahr 2013 haben die FSG und die bertelsmannische Gesellschaft den ersten Leitfaden "Gemeinsam wirken" mit vielen Informationen zur praktischen Anwendung von kollektiven Auswirkungen veröffentlicht.

Gleichzeitig wurden aufeinander folgende Projekte entwickelt, die auf der Grundlage der Vorstellung von gemeinsamem Handeln entwickelt wurden. Lokale Synergien, ein Kooperationsprojekt der Nordrhein-Westfalen, fördern das gemeinsame Handeln von Gemeinden und Wohltätigkeitsorganisationen zur Verbesserung der lokalen sozialen Dienste und der Wohnqualität. Engaged City, ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Familie - begleitet von einem Netzwerk von Stiftungen - zur Förderung des Bürgerengagements in mittleren Metropolen, beruht ebenfalls auf dem Konzept der Gemeinschaftsaktion.

Dieses und weitere Exemplare sind in einer revidierten und aktuellen Version des Praxisratsgebers Gemeinsame Wirkungszusammenhänge zu lesen, der vor kurzem veröffentlicht wurde und unter http://www.bertelsmann-stiftung. de/en/publikationen/publikation/did/gemeinsam-wirken/ zum Herunterladen bereitsteht. Im Hinblick auf potentielle Anwender in der Praktik geht der Leitfaden der Fragestellung nach, welche grundlegenden gemeinsamen Arbeitsbedürfnisse und in welchen ideatypischen Arbeitsschritten von der Einleitung bis zur gelungenen Implementierung eine gemeinsame Arbeitsinitiative aufgesetzt wird.

Viele Praxisbeispiele verdeutlichen die Stärke des Konzepts und wie viel durch gemeinsame Aktionen erreicht werden kann: Wenn die Akteure ihre Tätigkeiten enger aufeinander abstimmen, von einander profitieren, empfindlich werden für überflüssige parallele Strukturen, aber auch für die Ausgestaltung von Transitionen oder den Umgang mit Gap-Gap.

Die Zusammenarbeit hat mich auch deshalb überzeugt, weil der Praxisleitfaden nicht verheimlicht, mit wie vielen Bedingungen (Bewusstsein für Probleme, Menschen, Mittel, bestehende Netzwerke) der Erfolg von kollektiven Wirkungsinitiativen verbunden ist - und dass es bei allen Teilnehmern einen langen Atempause braucht, weil es Zeit braucht, bis Effekte sich bemerkbar oder sogar meßbar werden.