Es handelt sich bei dem Gegenkonto um ein Hypothekenkonto, auf dem z.B. der gezahlte Geldbetrag eines Kredits erstellt wird. Dem Vergleichskontenmodell liegt die Annahme zugrunde, dass die durch die Einzahlung auf das Gegenkonto generierten Zinserträge exakt gleich sein müssen, damit das Darlehen einschließlich aller Entgelte komplett aus dem Haben des Gegenkontos getilgt werden kann.
Bei der Berechnung des Effektivzinssatzes wird neben dem eigentlichen, nominellen Cashflow eines Finanzprodukts auch der erfundene, tatsächliche Cashflow im Vergleichsrechnung mitberücksichtigt. Es werden alle effektivzinsbedingten Ströme des Nominal-Cashflows und ein eventuell verbleibender Saldo des Finanzgeschäfts mit ihren Zahlungszeitpunkten und beträgen auf das Gegenkonto übertragen. Die Vergleichskonten kennen nur Zahlungseingänge und -ausgänge. Das Investment wird z.B. als Zahlung auf das Ausgleichskonto ausgelegt; Renditen, wie z.B. Zins- oder Tilgungszahlungen, sind Ausgaben von diesem Depot.
Sämtliche Auszahlungen werden dem Verrechnungskonto unverzüglich verzinst gutzuschreiben oder aufzuladen. Der Zins wird auf dem entsprechenden Restbetrag von einem Zahlungstag zum anderen gerechnet und zu einem gewissen Zeitpunkt aktiviert. Die Vergleichskonten sind ein Berechnungsmodell für den Effektivzins, da der Effektivzins des Finanzgeschäfts durch die Bestimmung des Nominalzinses des Vergleichskonten ermittelt wird.
Wird das Darlehen bei Endfälligkeit zurückgezahlt und die Verzinsung erfolgt einmal im Jahr nachträglich, so ist der Kreditzinssatz auf dem Gegenkonto bei gleicher Verzinsungsmethode exakt der gleiche wie der Kreditzinssatz. Wird das Darlehen bereits während der Darlehenslaufzeit zurückgezahlt oder werden die Zinszahlungen während des Jahres geleistet, z.B. müssen monatliche Zahlungen erfolgen, so wird der Saldo auf dem Hypothekenvergleichskonto im Monat kleiner.
Somit muss je früher das zu verzinsliche Eigenkapital reduziert wird, je höher der Zinssatz des Verrechnungskontos sein, damit das Darlehen einschließlich aller Entgelte aus dem Haben des Verrechnungskontos zurückbezahlt werden kann. Der Zinssatz des Vergleichs-Kontos wird mit einer rechnerischen Iterationsmethode (z.B. Newton-Methode) berechnet, indem schrittweise verschiedene Zinssätze berechnet werden, bis der Endbestand des Vergleichs-Kontos Null ist.
Der Zinssatz für das Gegenkonto ist der eingestellte Effektivzins. Im folgenden Beispiel wird das Verhältnis zwischen dem nominalen Cashflow und der Vergleichsrechnung veranschaulicht. Dem Kunden einer Hausbank wird ein Darlehen in der Größenordnung von EUR 100.000 mit einem Abschlag von 2% gewährt. Der Kredit wird mit 8 Prozentpunkten p.a. nach der Verzinsungsmethode 30/360 Verzinsung versehen.
Das Darlehen wird vom Kunden nach einem Halbjahr vollständig zurückgezahlt. Hieraus resultiert der folgende nominale Cashflow: Der Auftraggeber bekommt eine Ausschüttung von EUR 99.000 (EUR 100.000 Grundkapital abzüglich EUR 2000 Rabatt). Der Preis seines Darlehens wird in Form des Effektivzinses angegeben.
Zu diesem Zweck erstellt der Debitor auf dem Abrechnungskonto hypothetisch seine Auszahlung. Der Bestimmung des Effektivzinses liegt die Fragestellung zugrunde, wie hoch der Nominalzins des Gegenkontos sein muss, damit der Verbraucher alle Zahlungen des Kredits aus dem Gegenkonto bezahlen kann, ohne einen Pfennig zahlen zu müssen. Zur Erfüllung dieser Voraussetzung müssen aus dem Verrechnungskonto 6 000 EUR an Zinserträgen generiert werden, da der Debitor EUR 99 000 EUR empfangen hat, aber nach sechs Monaten EUR 104 000 an Zins- und Tilgungszahlungen leisten muss.
Der Nominalzins des Vergleichskonten wird so lange bestimmt, bis das Ausgleichskonto den Endbestand Null durch allmähliche Berechnung mit unterschiedlichen Verzinsungen (mathematische Iteration) erreichen konnte. Berechnen Sie die Verzinsung des Vergleichskonten mit Hilfe der Zinsmethode 30/360 geradlinig, so beträgt der Effektivzins in unserem Beispiel 12,24490 Prozent. Durch eine Neuberechnung der Verzinsung auf Basis des Gegenkontos kann die Genauigkeit des Effektivzinses leicht überprüft werden.
Berechnen Sie die Verzinsung des Vergleichskontos mit der Zinsmethode 30/360 überproportional, so beträgt der Effektivzins in unserem Beispiel 12,61974%.
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